Wenn ich aus der Fülle von Früchten, die wir alle in unseren Gärten haben könnten, nur eine wählen dürfte, fiele mir die Wahl gar nicht schwer … ich würde mich ganz schlicht und ergreifend für …
…. einen APFEL entscheiden ….
Huch, wie langweilig. Wirklich?
Seit vielen Jahren mache ich mir einen Sport daraus, jedes Jahr eine Apfelsorte zu testen oder wenn geht gleich mehrere, die ich noch nicht kenne und noch nie versucht habe.
Man sollte meinen, das wäre ja gar nicht so leicht, was auch stimmt, wenn man an die Regale im Supermarkt denkt, die ausschließlich mit Golden Delicious, Gala, Pink Lady, Granny Smith, Elstar und Braeburn beladen sind.
Ich finde das schlimm, wenn die mögliche Vielfalt von vorne herein so beschnitten wird.
Ich probiere sowieso immer gerne Dinge aus, die ich noch nicht kenne, bevorzugt beim Essen (wobei ich bei Fugu und Froschschenkel doch Grenzen ziehe 🙂 ). In keinem einzigen Jahr in der Vergangenheit wurde ich enttäuscht … ich konnte immer eine neue Apfelsorte auftun, wenn auch viele leider namentlich nicht zuzuordnen waren.
Angeblich gibt es auf der ganzen Welt mehr als 30.000 (!!) verschiedene Apfelsorten … da habe ich ja noch einiges vor und sollte noch sehr, sehr alt werden um möglichst viele davon versuchen zu können.
Genau wie bei meinen Tomaten finde ich auch hier die Namen einfach klasse … ich meine, wer käme bei diesen Namen schon drauf, dass es sich um einen Apfel handelt … “James Grieve” könnte genau so gut ein britischer Headgardener auf einem Landgut gewesen sein oder “Schöner aus Nordhausen” einfach ein atemberaubend, schöner Mann, der halt in Nordhausen lebt, und “Cellini” wär’ doch auch ein Cocktail, den man in der Bar bestellt, oder?
Ich finde, Äpfel haben einfach zu viel zu bieten um sie nur auf die wenigen Sorten einzuschränken, die man im Supermarkt erhält. Da rede ich noch gar nicht von den gesundheitlichen Vorteilen, als viel mehr von den unglaublichen Geschmäckern, die sie liefern … keiner, wie der Andere!
Und jetzt die schockierende Nachricht …
… ich habe keinen Apfelbaum in meinem Garten, nein, noch nicht mal einen Apfelbusch … das ist echt eine Schande.
Bis vor 2 Jahren hatte ich in der Tat einen Apfelbaum, der Äpfel trug, die mir überhaupt nicht schmeckten … das hat es davor und auch danach noch nie gegeben … aber die Sorte, die ich selber aussuchte und pflanzte (weil man ja auch hier die alten Sorten erhalten sollte) fand ich entsetzlich. Ich hab’s mehrere Jahre versucht, ehrlich … aber dann trennten sich unsere Wege, denn noch nicht mal die Igel wollten die Äpfel fressen 🙂
Ich bin aber fest entschlossen, diesen Zustand demnächst zu ändern und werde mir wohl ein paar Apfelbüsche zulegen oder ein paar Säulenbäumchen … ich halte euch auf dem Laufenden. Falls irgendjemand von euch eine Apfelsorte besonders empfehlen kann, würde ich mich sehr über euren Tipp freuen!
Trotzdem bin ich jedes Jahr ab Mitte August gerüstet einen Apfelverarbeitungsmarathon zu absolvieren.
Hääää? Die hat doch gar keinen Apfelbaum hat sie gesagt …
Das stimmt, ich habe zwar keinen Apfelbaum mehr, aber eine Nachbarin, die viele, viele leckere Apfelsorten in ihrem Garten hat (u.a. besagten Mr. James Grieve, den ich innig liebe) und mich erfreulicher Weise reichlich damit eindeckt! Und wenn ich noch mehr Vielfalt brauche, gehe ich schon mal in einen Park Äpfel sammeln (nur die am Boden liegen natürlich!) oder schaue beim Biobauern ums Eck nach, mit welchen Sorten er mich wieder überraschen möchte.
Jetzt wisst ihr auch, warum ich mir eher einen Apfelbusch, als einen Apfelbaum zulegen werde.
Wie letztes Mal versprochen, teile ich heute eines meiner Apfel-Lieblingsrezepte mit euch und wünsche euch gutes Gelingen, falls ihr es probiert. Ein schnelles, einfaches und köstliches Rezept. Lasst mich doch wissen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum bei diesem Kuchen bei euch auch so knapp angesiedelt ist, wie bei uns. Der hat wirklich noch nie länger als einen Tag bei uns überstanden …
“FLOTTER APFELKUCHEN”
Zutaten
100 g Butter oder Margarine
100 g Frischkäse
200 g Dinkelvollkornmehl
150 g Zucker
1 Pkg. Vanillezucker
4 Eier
1/2 Pkg. Backpulver
etwas Zitronenschale
etwas Ingwerpulver
evtl. etwas Zimt
ca. 1 kg Äpfel nach Wahl
1 runde Kuchenform (ca. 22-24 cm)
Backpapier
etwas Fett für die Form
Wie geht’s?
Backrohr (Ober- und Unterhitze) auf 180 Grad vorheizen.
Äpfel schälen und vom Kerngehäuse befreien und jeden Apfel in 6-8 Spalten schneiden.
Die Kuchenform am Boden mit Backpapier auslegen (einklemmen) und die Seitenränder gut einfetten.
Butter oder Margarine mit Frischkäse und den Eiern mit einem Mixer verrühren.
Zucker, Vanillezucker und Zitronenschale und Ingwer hinzufügen und verrühren.
Wer Ingwer nicht mag, lässt ihn einfach weg.
Mehl mit Backpulver vermengen und durch ein Sieb in die Masse sieben.
Rasch und vorsichtig unterheben.
Masse in die Form geben und etwas glätten.
Die Apfelspalten mit der Rundung nach oben, dicht nebeneinander, leicht in die Masse drücken.
Eventuell mit Zimt und etwas Zucker bestreuen und in das vorgeheizte Rohr schieben (Mitte).
Backzeit ca. 50 Minuten. Nadelprobe!
Nach dem Backen die Ränder vorsichtig mit einem Messer lösen und den Tortenring öffnen.
Schmeckt warm und kalt! Zur Abwechslung geht auch anderes Obst, wie Zwetschken oder Birnen …